Der Kampf besorgter Eltern auf die Spitze getrieben

„Frau Müller muss weg“ ist eine Komödie mit überraschenden Wendungen

Schuld sind immer die Anderen, ist doch klar. Und wenn es um das eigene Kind geht, sind sowieso alle Mittel recht, um das zu erreichen, was für den Nachwuchs anscheinend das Beste ist. Das ist vielleicht ein bisschen auf die Spitze getrieben, aber genau das macht auch den Reiz an dem neuen Stück aus, das der Theaterverein Wetter im November auf die Bühne der Stadthalle bringt.

Abgesandte der Elternschaft (Oliver Batz, Sandra Erkel, Simone Jungnickel, Sabine Kaiser und Helmut Konnerth) der Klasse 4b sind besorgt um die Noten ihrer Kinder. Darum nehmen sie den Kampf gegen die Schule auf – genauer: gegen die Klassenlehrerin Frau Müller (Regina Kappel). Die ist nämlich schuld, wenn den lieben Kleinen die Zukunft verbaut wird, nämlich die Bildungsempfehlung für das Gymnasium. Und so sitzen die fünf Erwachsenen kampfeslustig zwischen Kastanienmännchen, gebastelten Drachen und Halloween-Fledermäusen und sind sich einig: „Frau Müller muss weg!“

Es ist bereits das 49. Stück, das der Wetteraner Theaterverein auf die Bühne bringt, und zugleich eines der Jüngsten. Zeitgenössische Werke, vor allem Komödien, werden zwar regelmäßig zur Aufführung gebracht, aber „Frau Müller muss weg“ ist mit Abstand das Aktuellste. Das Auftragswerk des Staatsschauspiels Dresden wurde von Lutz Hübner und Sarah Nemitz verfasst und 2010 zum ersten Mal aufgeführt. Fünf Jahre später kam„Frau Müller muss weg“ durch Erfolgsregisseur Sönke Wortmann und in Starbesetzung – unter anderem mit Anke Engelke – in die Kinos. Der Film erreichte über eine Million Zuschauer und erhielt zahlreiche Preise.

Dass auch die Aufführung in Wetter zum Erfolg wird, dafür möchte neben den Darstellern der Marburger Regisseur Matze Schmidt sorgen. Bereits 2015 überzeugte er Publikum und Schauspiel-Ensemble mit seiner Inszenierung von Georg Büchners „Woyzeck“. Dies war seine erste Zusammenarbeit mit dem Wetteraner Theaterverein, aus dem Marburger Kulturzentrum Waggonhalle ist er bereits seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken.

Die Aufführungstermine sind am 10., 11., 12., 17., 18. und 19. November. Die Vorstellungen freitags und samstags beginnen um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.