Stadt Wetter als Teil des Lebens der Heiligen Elisabeth

Theaterverein Wetter bringt im Juli „Lutrudis oder das Weistum von Wetter“ zur Aufführung

Das Leben im Mittelalter, Liebe, Tod, Aufopferung, Macht und Kampf – um all das geht es in der neuen Freilicht-Produktion des Theatervereins Wetter. Im Juli ist „Lutrudis oder das Weistum von Wetter“ am Klosterberg zu sehen.

Wetter. Wie ist das Leben der Heiligen Elisabeth von Marburg mit der Geschichte der Stadt Wetter verbunden? Antworten auf diese Frage gibt das historische Stück „Lutrudis oder das Weistum von Wetter“, die aktuelle Freilicht-Produktion des Theatervereins Wetter.OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Das Stück umfasst die Jahre 1230 bis 1240 und beginnt mit zwei Rittern, die auf ihrem Weg nach Kassel Rast in Wetter machen: Gottfried von Goßfelden (Benjamin Schmidt, in einer Doppelrolle) und Tammo von Beltershausen (Patrick Konnerth). Während sie in Wetter übernachten, trifft überraschend Fürstin Elisabeth von Marburg (Sabine Kaiser) ein. Sie möchte ihre adlige Freundin, Äbtissin Lutrudis (Daniela Fruth), die Leiterin des Stifts, sowie ihre ehemaligen Gefährtinnen, Irmentrud (Regina Kappel) und Guda (Jutta Kindzorra) besuchen. Rasch wird Elisabeth von Bettlern, Kranken und Todgeweihten umringt, die sich von ihr Hilfe und Heilung erhoffen. Aufopferungsvoll möchte sie sich um alle Bedürftigen kümmerOLYMPUS DIGITAL CAMERAn, doch Lutrudis warnt sie, sich vor Ansteckung zu schützen. Elisabeth zweifelt an sich, ob sie sich im Sinne Jesu zufriedenstellend um die Unterdrückten, Armen und Kranken kümmern kann.

Doch das ist nicht das einzige, was die junge Frau belastet. Konrad von Marburg (Hans Kaiser), ihr Beichtvater und zugleich oberster Ketzerrichter, ist ihr mit seinen beiden Gehilfen Konrad Torso (Winrich Prenk) und Johannes (Dr. Harald Moritz) hinterher gereist. Sie wollen Elisabeth gewaltsam nach Marburg zurückholen, da sie ohne Konrads Zustimmung nach Wetter aufgebrochen war.

Doch die Geschichte kreist nicht nur um die später heiliggesprochene Elisabeth. Mit ihrem Schicksal verwoben sind weitere Charaktere, etwa Gottfried, der Elisabeth vor Konrad beschützen möchte und daraufhin als Ketzer angeklagt und verurteilt wird. Dies hat Auswirkungen auf das Leben der Stiftsdame Lutgard von Leimbach (Celine Weisenfeld), die einst von Gottfried gerettet wurde, und die ihm zugeneigt ist. Ihre Schwester Gertrud (Jana Drescher) verliebt sich unterdessen in seinen Freund Tammo.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIm Laufe der Jahre wenden sich die politischen Verhältnisse. Der 16-jährige Sohn der mittlerweile verstorbenen Elisabeth, Landgraf Hermann von Hessen (Benjamin Schmidt), überfällt die in Wetter Macht ausübenden Mainzer. In einem Schwertkampf erringt er den Sieg und alle Rechte über die Stadt. In einer bewegenden Rede überzeugt er die Bürger der Stadt von seinen redlichen Absichten. Unter anderem kündigt er die Verschriftlichung einer Rechtsordnung  an – das „Weistum von Wetter“ –, das die Rechte, Pflichten, Strafen bei Nichtbeachtung, aber auch Grenzen der Stadt beinhaltet.

Eben aus diesem Anlass hatte der mittlerweile verstorbene Dr. Joachim Hintze das Stück 1989 im Auftrag der Stadt Wetter geschrieben und zur Aufführung gebracht – damals anlässlich „750 Jahre Stadtrechte Wetter“. Anlässlich „777 Jahre Stadtrechte Wetter“ wird es in diesem Jahr nun erneut aufgeführt, diesmal unter der Regie von Dr. Ernst Engelbert.

Die Premiere ist am Freitag, 15. Juli, ab 21 Uhr. Weitere Aufführungen finden am 16., 22. und 23. Juli ab 21 Uhr statt. Die Vorführungen an den Sonntagen, am 17. und 24. Juli, beginnen bereits um 17 Uhr. Karten sind ab Juni im Internet erhältlich unter www.theaterverein-wetter.de sowie bei Gardinen Mehring, Fuhrstraße 29 in Wetter, Telefon 06423/6645.